In der Thüringer Allgemeine wurden vor wenigen Tagen die bei der diesjährigen Ehrenamtsgala des Weimarer Landes Ende August ausgezeichneten Ehrenamtlichen bekannt gegeben. Seit 2020 würdigt der Landkreis jedes Jahr 30 ehrenamtlich engagierte Personen aus dem Kreisgebiet für ihre Arbeit im Rahmen einer Ehrenamtsgala, um die systemrelevante Bedeutung des Ehrenamtes herauszustellen. Die Gemeinde Grammetal hat es sich daher zu eigen gemacht, jährlich eigene Vorschläge an besonders engagierten Menschen aus dem Grammetal einzureichen.
Nachdem im vergangenen Jahr Sieglinde Römhild und Maik Vent aus Nohra und Hopfgarten zu den Ausgezeichneten zählten, wurden dieses Jahr Jörg Ernst (Bechstedtstraß), Maximilian Quiet (Utzberg), Harry Sochor (Troistedt), Marika Kaese (Niederzimmern) und Ronald Stade (Obernissa) aus unserer Gemeinde für ihr Ehrenamt gewürdigt. Besonders freue ich mich, dass alle drei Vorschläge (Jörg Ernst, Maximilian Quiet und Harry Sochor), die ich bei Bürgermeister Bodechtel eingereicht habe, von der Jury des Kreises berücksichtigt worden sind. Alle fünf tragen dazu bei, dass unser Grammetal lebens- und liebenswürdig bleibt.
Jörg Ernst ist Vorsitzender des Kirchbau- und Heimatvereins Bechstedtstraß und hat dort maßgeblich daran mitgewirkt, dass dich Bechstedtstraßener Kirche in ihrem heutigen Glanz erstrahlt. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern erweckt er die Kirche regelmäßig mit verschiedensten Kulturveranstaltungen zum Leben. Der Verein leistet damit einen großen Beitrag zum kulturellen Leben in Bechstedtstraß und im Grammetal. Erst im Mai durfte ich gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Antje Tillmann die Kirche und den Verein besuchen. Ich war begeistert von dem, was die vielen Menschen hinter dem Verein regelmäßig auf die Beine stellen. Deshalb habe ich Jörg Ernst stellvertretend für alle Beteiligten für die Auszeichnung vorgeschlagen. Über aktuelle Veranstaltungen informiert der Kirchbau- und Heimatverein Bechstedtstraß auf seiner eigenen Website.
Marika Kaese kümmert sich seit Jahren um die Rentner in Niederzimmern. Sie organisiert im 14-tägigen Rhythmus ein Rentnerkaffee, eine Weihnachtsfeier sowie ein Rentnerfasching. Damit schafft sie für die ältere Generation in Niederzimmern einen schönen Treffpunkt im Vereinshaus der Natur- und Heimatfreunde. Darüber hinaus hat sie sich vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie darum bemüht, bei der Vereinbarung von Impfterminen und der Vermittlung von Fahrgelegenheiten zum Impfzentrum zu unterstützen. Es freut mich sehr, dass Frau Kaese vom Landkreis für ihr bemerkenswertes Engagement gewürdigt wurde.
Auch Harry Sochor durfte ich gemeinsam mit Frau Tillmann besuchen. Er hat in seinem Leben viel Zeit der Geschichte des Grammetals gewidmet, zahlreiche Ausstellungen organisiert und bereits wahre historische Schätze zum Vorschein gebracht. Auch nur eine grobe Zusammenfassung seiner Arbeit, würde hier vermutlich zu weit führen. Zuletzt hat er auf sich aufmerksam gemacht, als er an der Identifizierung des letzten unbekannten Gefallenen des Zweiten Weltkrieges, der in der Nähe der heutigen Autobahn zwischen Nohra und Troistedt fiel, mitwirkte. Um seine Arbeit zu würdigen, ist die Auszeichnung durch den Kreis nur eine kleine Anerkennung.
Besonders gefreut hat mich die Auszeichnung des 18-jährigen Maximilian Quiet aus Utzberg, der mit der Unterstützung seiner Familie auf dem elterlichen Hof ein eignes Heimatmuseum eröffnet hat. Als ich von dem Museum in der TA las, habe ich Max sofort gefragt, ob ich es mir anschauen darf. Kurz darauf durfte ich bereits seine Arbeit bestaunen. Mit viel Liebe zum Detail hat er zahlreiche historische Haushaltsgegenstände und landwirtschaftliche Werkzeuge in zwei Räumen ausgestellt. Zu jedem Ausstellungsstück gibt es eine interessante Geschichte zu hören. Ich kann das Museum jedem weiterempfehlen. Max öffnet das Museum auf Anfrage. Interessierten gebe ich gern Kontaktdaten weiter. Es war für mich selbstverständlich, Max zur diesjährigen Ehrenamtsgala vorzuschlagen.
Nicht zuletzt wurde Ronald Stade aus Obernissa ausgezeichnet, der gemeinsam mit Peter Richter und seinen Mitstreitern das Obernissaer Heimatmuseum betreut. Zur 725-Jahrfeier in Obernissa hatte ich die Gelegenheit mir ein eigens Bild von ihrer Arbeit zu machen. Besonders interessant finde ich, wie viele Jahrhunderte die Ausstellungsstücke zurückgehen, bis zu den Anfängen menschlicher Siedlungen im Raum Obernissa. In diesem Sinne komplettiert Herr Stade das Quintett der Ausgezeichneten, die sich allesamt dem Grammetal und ihren Ortschaften verbunden fühlen.