Seit wenigen Wochen beherbergt unser Gewerbegebiet in Isseroda ein neues Unternehmen: Spaceoptix. Hinter diesem futuristischen Namen, der den ein oder anderen an Science-Fiction Filme erinnern mag, steckt ein brandneues Start-Up aus den Gefilden der High-Tech-Optik-Stadt Jena. Mit modernster Technik und jahrelanger Erfahrung aus Wissenschaft und Forschung wollen die Gründer vom Jenaer Fraunhofer Institut für angewandte Optik und Feinmechanik Hoch-Präzisionsoptik, Lasertechnologie und bildgebende Anwendungen für die kommerzielle Raumforschung hier im Grammetal produzieren. Mit ihren innovativen Ideen und Konzepten gehören sie nicht nur zu den 85 Unternehmen, die für den 23. Thüringer Innovationspreis nominiert sind, sondern wollen vor allem die Weltraumindustrie erobern.
Die kommerzielle Raumfahrt gewinnt aktuell rasant an Bedeutung. In vielen Bereichen wie Telekommunikation, Wetterbeobachtung, Navigation und autonomer Transport sollen vor allem eine Vielzahl von effizienten Kleinstsatelliten eine wichtige Rolle einnehmen. Vielen mag das intensiv genutzte Global Positioning System (kurz GPS) ein Begriff sein. Allerdings gilt diese Technologie aus den 1970er Jahren häufig schon als veraltet. Deshalb stehen viele neue Technologien bereits in der Pipeline. Die europäischen Staaten etablieren beispielsweise derzeit ein eigenes Satelliten-Netzwerk namens Galileo, mit dem eine Positionsbestimmung mit einer Genauigkeit von 20 cm möglich sein soll (GPS ist meistens nur auf wenige Meter genau). Dadurch werden neue Anwendungen möglich, wie der Einsatz beim autonomen Fahren, der eine zentimetergenaue Abstandsbestimmung benötigt. Auch das bekannte Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk hat noch einiges in diesem Bereich geplant.
All diese Anwendungen haben gemeinsam, dass sie auf nanometergenaue (auf wenige hundert Atomdicken genau) Präzisions-Optik für verschiedene Aufgaben angewiesen sind. Diese könnte am 2021 bei uns im Grammetal produziert werden. Das MDR Thüringen Journal hat erst am 18.10.2020 über diese Neuansiedlung berichtet. Ich freue mich nicht nur als angehender Physiker, der bereits einige Erfahrungen mit der Jenaer Optik-Landschaft gesammelt hat, sondern auch als Isserodaer, Grammetaler und Gemeinderat über unsere neuen Anwohner. Genau solchen innovativen, zukunftsorientierten Unternehmen wollen wir mit unserer guten infrastrukturellen Anbindung, kurzen Verwaltungswegen und niedrigen kommunalen Steuern im Herzen Thüringens eine Heimat bieten. Auch der ländliche Raum kann Weltraum, wie Spaceoptix eindrucksvoll beweist. Ich heiße das Unternehmen Herzlich Willkommen in unserer Gemeinde und wünsche den Gründern einen guten Start in ihr neues Abenteuer.