Über dieses Thema durfte ich mich am 5. Mai mit der Schülervertretung der Wartenbergschule Niederzimmern austauschen. Für mich ist das Thema Jugendbeteiligung extrem wichtig, weil gerade junge Menschen eine ganz eigene Perspektive einnehmen, die Erwachsene aus ihrem Elfenbeinturm schnell übersehen. Dabei sind es aber gerade Kinder und Jugendliche auf deren Schultern all unsere Zukunftshoffnungen ruhen. Deshalb muss es oberste Priorität haben, dass die Gemeinde Grammetal gerade für die junge Generation lebens- und liebenswert ist.
Deshalb setze ich mich schon seit geraumer Zeit für neue Beteiligungsstrukturen für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde Grammetal ein. Leider ist das Thema zuletzt etwas ins Stocken geraten. Deshalb wollte ich diese Gespräch nutzen, um neue Impulse in die Debatte einzubringen. An dieser Stelle möchte ich mich zuerst bei den Schülerinnen und Schülern bedanken, die sich gemeinsam mit ihren Klassenkameraden die Zeit genommen haben, mit mir zu sprechen. Natürlich möchte ich auch der Wartenbergschule und den Lehrkräften für diese Möglichkeit herzlich danken.
Denn das Gespräch hatte viele wichtige Erkenntnisse zu bieten. Zuallererst: Jugendliche wollen mitreden! Sie wollen aktiver Teil unserer Gesellschaft sein und nicht nur bei Entscheidungen als Zuschauer daneben stehen. Gleichzeitig gibt es aber eine große Frustration. Zu häufig wurde man nicht gefragt oder überhört. Gerade die Corona-Pandemie hat dieses Gefühl verstärkt. Das Leben auf dem Dorf ist geprägt von Familie und Freunden. Der Dorfcharakter wird wertgeschätzt. Gleichzeitig fehlt es an Freiräumen, Treffpunkten, Freizeitmöglichkeiten, Nahverkehr und vor allem an Zukunftsperspektive. Man hat die Ernüchterung bei einigen gespürt, dass sie das Grammetal nach der Schule gezwungenermaßen aufgrund der Rahmenbedingungen verlassen wollen.
Ernstgemeinte Jugendbeteiligung würde man sich wünschen. Aber mir wurde deutlich klar gemacht: einen Erwachsenen, der plötzlich für junge Menschen zuständig sein soll, möchte man sich nicht vorsetzen lassen. Sie wollen selber mitreden und das unter jugendfreundlichen Bedingungen. Ich denke wir müssen Kommunalpolitik da an der ein oder anderen Stelle anders denken. In der letzten Sozialausschusssitzung haben wir das Thema im Zusammenhang mit der Jugendarbeit angesprochen. Wir sind entschlossen, es muss sich etwas tun. Und wir sind mittlerweile gewillt uns professionelle Unterstützung zu suchen. Ich hoffe sehr, dass wir damit zeitnah vorankommen. Das wäre jedenfalls das Mindeste, was den Grammetaler Jugendlichen zusteht.