Am 09.11.21 traf sich der Jugendhilfeausschuss des Weimarer Landes zum vermutlich letzten Mal in diesem Jahr. Insofern war es nicht verwunderlich, dass die Vorausschau auf das Jahr 2022 das prägende Thema der Sitzung war.
Zu Beginn der Ausschusssitzung stand die Schulsozialarbeit und das Bundesprogramm "Aufholen nach Corona" auf der Tagesordnung. An der Regelschule Werner Seelenbinder in Apolda soll künftig die Schulsozialarbeit durch die Diakonie sichergestellt werden. Der Trägerwechsel war nötig geworden, nachdem sich der bisherige Träger von der Schulsozialarbeit an diesem Schulstandort zurückgezogen hatte. Außerdem wurde darüber beraten, wie die Mittel aus dem Bundesprogramm "Aufholen nach Corona" sinnvoll im Kreisgebiet eingesetzt werden können, um die Folgen der schweren Pandemie-Zeit bei Kindern und Jugendlichen abzumildern. Die Mittel sollen nun im Wesentlichen in den Ausbau der Schulsozialarbeit investiert werden. An der Regelschule Kranichfeld sowie der Berufsschule Weimarer Land/Sömmerda werden die Schulsozialarbeiterstellen jeweils um 0,2 Stellen aufgestockt. Außerdem soll eine mobile Schulsozialarbeit geschaffen werden, die überall dort im Kreis aktiv werden soll, wo von den Schulen besondere Bedarfe gemeldet werden. Dieses Projekt finde ich besonders unterstützenwert, da nach wie vor viele Schulen gar nicht bei der Schulsozialarbeit berücksichtigt werden. Schon mehrfach habe ich mich für den Ausbau der Schulsozialarbeit ausgesprochen und ich hoffe, dass wir die mobile Schulsozialarbeit vielleicht auch nach Auslaufen des Bundesprogramms aus eigenen Mitteln fortsetzen können. Als drittes und letztes Projekt soll durch das Bundesprogramm eine Projektfahrt der Schülervertretung an der Regelschule Niederzimmern unterstützt werden. Partizipation von Kindern und Jugendlichen gewinnt gerade während einer Pandemie, die häufig auf den Köpfen der Kinder ausgetragen wurde, an Bedeutung. Deshalb finde ich es sehr gut, dass die Regelschule ihre Schülervertretung unterstützen möchte.
Als nächstes Stand der Haushalt 2022 des Jugendamtes auf der Tagesordnung. Im kommenden Jahr sind für den Bereich Jugendhilfe insgesamt ca. 13 Mio. Euro eingeplant und damit ca. 1 Mio. Euro mehr als 2021. Besonders erfreulich ist, dass sich auch die Ausgaben für die Jugendarbeit von insgesamt ca. 950.000 Euro auf ca. 1.050.000 Euro erhöhen werden. Dies liegt vor allem am zusätzlichen Einsatz von Streetworkern in Bad Berka, Bad Sulza und Blankenhain. Damit sollen speziell Jugendliche angesprochen werden, die sich den anderen Angeboten der Jugendarbeit, wie Familienzentren, Jugendclubs oder schulbezogener Jugendarbeit entziehen. Gerade im ländlichen Raum fehlt es an Angeboten und Infrastruktur für Jugendliche, bei denen sie Freizeitaktivitäten nachgehen können, gleichzeitig Sozial- und Selbstkompetenzen erwerben und ihr Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Innerhalb der Gemeinde Grammetal werden weiterhin die vier Jugendclubs in Niederzimmern, Utzberg, Hopfgarten und Ottstedt mit unserer Jugendarbeiterin Frau Schmöger mit insgesamt ca. 36.000 Euro unterstützt. Leider gibt es nach wie vor keine vergleichbaren Angebote im südlichen Teil der Gemeinde. Deshalb möchte ich mich dafür stark machen, dass wir als Gemeinde beim Landkreis für weitere Unterstützung im Bereich der Jugendarbeit werben. Der Ausbau der Jugendarbeit in den Grundzentren Bad Sulza, Bad Berka und Blankenhain stimmt mich optimistisch, dass wir perspektivisch auch eine Verbesserung in unserer Landgemeinde erreichen könnten.